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Was ist Computersucht?

Ein anderes Wort in diesem Zusammenhang ist Spielsucht oder auch Internetabhängigkeit. Dabei handelt es sich um ein ernstes psychischen Problem. Menschen entwickeln eine übermäßige bzw. zwanghafte Nutzung von Computern oder anderen digitalen Geräten, wie das Smartphone, Tablet oder Spielekonsolen. Der Betroffene verliert die Kontrolle über sein Nutzungsverhalten, was oft die Vernachlässigung von anderen Bereichen nachsichzieht. So könnten Schule, Arbeit und soziale Beziehungen oder andere wichtige Aktivitäten darunter leiden, weil die Zeit lieber online verbracht wird.

Wer ist anfällig für Computersucht?

Die Anfälligkeit tritt in allen Altersgruppen und Geschlechtern auf. Bestimmte Gegebenheiten könnten aber ein Risiko steigern. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen könnte vor allem die Tatsache eine Rolle spielen, dass digitale und soziale Medien schnell und einfach zugänglich sind. Mangelnde oder noch nicht entwickelte Impulskontrolle und Entscheidungsfähigkeit könnten Menschen dieser Gruppe gefährden. Anfälliger seien auch Personen, die unter sozialen Ängsten oder Depressionen leiden. Die virtuelle Welt bietet vermeintlich Ablenkung von realen Problemen und realem Leben.

Wie zeigt sich Computersucht?

Zu beobachten sind verschiedene Weisen. Exzessives und stundenlanges Online-Spielen oder Surfen in sozialen Medien könnten Anzeichen sein. Sogenanntes Komaglotzen (binge-watching) kann ein Anzeichen sein, die Kontrolle über die Nutzung von digitalen Geräten verloren zu haben. Übermässig Zeit für online Shopping oder Glücksspiel zu verbringen mag ebenfalls ein Zeichen sein. Auch die zwanghafte Suche nach neuen Inhalten oder Likes, würde auf ein Suchtverhalten hindeuten können.

Ein typisches Signal könnte insbesondere sein, dass aufgrund des erhöhten Zeitbedarfs tägliche Verpflichtungen wie Arbeit, Haushalt, Schule oder andere soziale Aktivitäten vernachlässigt werden. Wie bei anderen Suchterkrankungen auch, mag es sein, dass Schlafstörungen, Müdigkeit, Rückenschmerzen und Augenprobleme auftreten.

Wie könnte eine Prävention aussehen?

Prävention ist stets ein bedeutender Ansatz, Risiken zu minimieren.

Ein wichtiger Punkt ist Sensibilisierung und Aufklärung. Risiken und Auswirkungen von Computersucht müssen verstanden werden auch von der Öffentlichkeit. Jugendliche und Eltern können über gesundes Nutzungsverhalten und verantwortlichen Umgang mit den digitalen Medien aufgeklärt werden.

Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und identifizieren ist eine weitere Möglichkeit, im Vorfeld zu agieren. Hier sind gerade Eltern und Lehrer gefragt. Aber auch Gesundheitsdienstleister, wie Krankenkassen, könnten ihr Angebot erweitern und vorzeitig Hilfe anbieten für Personen mit geringem Selbstwertgefühl, sozialen Ängsten oder Depressionen.

Die Bildschirmzeit begrenzen – ist eine effektive praktische Hilfe. Klare Regeln für die Nutzungszeit festlegen und sicherstellen, dass diese für Eltern und Kinder eingehalten werden. Pausen einplanen um ununterbrochenes Sitzen vor dem Bildschirm zu unterbrechen.

Alternative Aktivitäten fördern und so einen Ausgleich schaffen. Sport, Hobbys und soziale Interaktionen mit beispielsweise Outdoor-Aktivitäten fördern die Balance zwischen online und offline.

Wie kann Betroffenen geholfen werden?

Die Ansätze sind unterschiedlich. Therapeutische Hilfe in Form eine professionellen Therape, wozu kognitive Verhaltenstherapie oder psychodynamische Therapie gehören, mögen helfen, die zugrunde liegenden psychischen Probleme anzugehen, die zu Suchtverhalten beitragen. Therapeuten mit Erfahrung sollen dem Betroffenen helfen, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln und damit die Sucht anzugehen.

Das soziale Umfeld kann mitwirken. Freunde und Familie können den Betroffen unterstützen und eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung spielen. Es zahlt sich aus, Empathie und Verständnis für die betroffene Person zu entwickeln und offen zu kommunizieren. Das kann denjenigen ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen und das Gefühl geben, nicht alleine zu sein.

Es gibt Selbsthilfegruppen und Support-Gruppen speziell für Menschen mit Computersucht. Der Austausch in der Gruppe soll helfen, das Gefühl einer Ausgrenzung zu reduzieren. Zudem ergibt sich Unterstützung, indem andere berichten, wie sie Ratschläge in die Praxis umsetzen konnten.

Technologische Lösungen können in Betracht gezogen werden. Das bedeutet beispielsweise den Zugang zu bestimmten Online-Inhalten zu überwachen und beschränken. Für Digital Detox (digitalte Entgiftung) gibt es spezielle Ansätze.

Fazit

Computersuch ist ein ernstes Problem. Das tägliche Leben und die psychische Gesundheit von Menschen kann dadurch beeinträchtigt werden. Diese Sucht kann jeden treffen kann, abgesehen von Alter und Geschlecht. Identifikation, Prävention und recht- bzw. frühzeitige Erkennung tragen dazu bei, Betroffenen zu helfen. Therapeutische Unterstützung, Mithilfe aus dem sozialen Umfeld und technologische Mittel mögen den Weg zur Genesung bieten. Ein offener Austausch erhöht das Bewußtsein in Sachen Computersucht. Mittel und Wege für Hilfe und Unterstützung lassen sich durch eine freie Kommunikation finden und können die Auswirkung von Computersucht reduzieren und ein gesundes und ausgewogenes Verhältnis zur digitalen Welt fördern.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)